Ja, ich bin emotional
Tech‑Vibes auf dem Prüfstand

INHALTSVERZEICHNIS

Acht Sekunden … vielleicht weniger? 

Laut Microsoft haben Sie so viel Zeit, um die Aufmerksamkeit Ihres Publikums zu gewinnen.1 Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum 52 % der Erwachsenen in den USA laut der aktuellen VisualGPS‑Untersuchungen von Getty Images Kurzvideos als beliebtestes visuelles Kommunikationsformat für Technologie bevorzugen. Doch wie können sich Technologiemarken in der heutigen Zeit, in der die Aufmerksamkeit immer geringer wird, in einer zunehmend unübersichtlichen Landschaft Gehör verschaffen? Um es mit den Worten der unvergessenen Maya Angelou zu sagen: „Die Menschen werden vergessen, was man gesagt hat... aber sie werden nie vergessen, welche Gefühle man bei ihnen ausgelöst hat“. Unsere VisualGPS‑Untersuchungen haben ergeben, dass 57 % der Befragten es angesichts der rasanten technologischen Entwicklung schwierig finden, mit dem Tempo der heutigen Welt Schritt zu halten.

Bring mich zurück, ein Rückblick

Nostalgie ist inzwischen eine beliebte emotionale Markenstrategie, da sich viele Menschen aus verschiedenen Generationen nach einfacheren Zeiten sehnen, die oft mit der Vergangenheit verbunden werden. Die visuelle Analyse von VisualGPS zeigt jedoch, dass Nostalgie in der Technologiebranche kaum als emotionales Element eingesetzt wird, und in Videos ist dies noch viel seltener der Fall.

Anders als in der Vergangenheit, als der technologische Erfolg davon abhing, wie effizient ein System war, zählen heute mehr denn je der Mensch und sein Einfühlungsvermögen,2 was den Tech‑Marken grünes Licht gibt, um ein differenzierteres und vielschichtigeres emotionales Storytelling zu entwickeln. Nostalgie kann durch die Kraft von Videos verstärkt werden, wie bei der Videokampagne „just a phone“ von pgLang im Gegensatz zu den statischen OOH‑Plakaten – so reduziert dieser Videospot auch ist, die Bewegung und Interaktion zieht das Interesse der Betrachtenden auf sich, liefert mehr Kontext und erweitert das Storytelling, das uns in die einfacheren Zeiten von Kinderspieltelefonen und Malen mit Buntstiften zurückversetzt. Technologiemarken, die einen einzigartigen und authentischen Zugang zur Nostalgie finden4, können mit ihrem Bildmaterial das Gefühl hervorrufen, als würden gerade Erinnerungen entstehen, indem sie einzigartige Blickwinkel, wärmere Farben und ein sanftes Leuchten verwenden. Denken Sie an die Filmkörnung oder leichte Vintage‑Filter und Polaroid‑Rahmen oder die Integration physischer Relikte, wie alte Logos, Spiele oder kreative Aktivitäten.

Irgendwo jenseits des Unterbewusstseins

Obwohl Modernität und eine realistische Darstellung zu den wichtigsten Wünschen von Technologiekonsumierenden in Bezug auf Bildmaterial gehören, gefällt 58 % der Befragten weltweit die Vorstellung, mit Hilfe von Technologie in eine andere „Realität“ zu entfliehen.4 Und unsere Untersuchungen haben ergeben, dass konzeptionelle Ideen mit CGI und künstlicher Intelligenz am besten umsetzbar sind. Die meisten Technikkonsumierenden legen heute Wert auf Privatsphäre und Sicherheit ihrer Daten, auch wenn diese Konzepte oft schwer darstellbar sind. Der Surrealismus in Videos ermöglicht es Technologiemarken, traumhafte Gegenüberstellungen zu schaffen, die durch Bewegung zu einem anderen, aber dennoch umfassenden Verständnis beitragen, wie es Apple in seinem Privacy Spot „Flock“ getan hat.6 Denken Sie an eine Mischung aus Bildern mit und ohne Menschen, an Interface‑Storytelling mit schwebenden Elementen oder projizierten Funktionen und Designs, an Metaphern, die nicht wörtlich zu verstehen sind, wie Portale oder überlagerte Realitäten, an kräftige, gesättigte Farben und verschiedene Lichtstimmungen.

 

Die Menschen werden vergessen, was man gesagt hat... aber sie werden nie vergessen, welche Gefühle man bei ihnen ausgelöst hat.

Verbraucherinnen und Verbraucher glauben, dass Technologiemarken sich aufrichtig für ihre Wünsche, ihre Bedürfnisse und ihr Wohlbefinden interessieren‑sollten. Da die Technologie insgesamt an emotionaler Intelligenz gewinnt, können Marken eine noch bedeutungsvollere, emotionale Beziehung aufbauen. Der Einsatz von Videos kann dabei helfen, zumal 51 % der Konsumierenden in den USA der Meinung sind, dass Videos das Medium mit dem größten Einfluss auf emotional orientierte Inhalte sind.

Überraschende Inhalte, bei denen man innehält, sie anschaut und dann noch einmal anschaut, weil sie sich gut anfühlen – genau das ist die Stimmung, die ankommt.

Nicole McKinney
Manager, Creative Insights
Nicole is a proud Howard University alumna with expertise rooted in marketing and brand strategy, from working both client side and in agency settings. Her insights have guided teams to create meaningful, resonant work and push culture forward. Now, as a Creative Insights Manager for the Americas, she duly joins Getty Images mission to move the world. A self proclaimed master in toggling between left and right brain, she’s looking forward to uncovering new nuance and make more way for the best visual stories to surface.

Quellen
[1] TIME
[2] Caprae Capital Partners
[3] The Light Phone
[4] Digital Agency Network
[5] VML
[6] Apple/YouTube

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