Neurodiversität in Porträtaufnahmen
Passend zum Beginn der Neurodiversity Celebration Week haben neue Untersuchungen von Getty Images gezeigt, dass weniger als 1 % der populären Bilder neurodiverse Menschen abbilden, was eine deutliche Unterrepräsentation neurodiverser Menschen offenbart.
Jedes Gehirn arbeitet auf seine eigene, einzigartige Weise und keine zwei Menschen denken gleich. Das macht die Welt spannend, abwechslungsreich und interessant, voller Unterschiede und Entdeckungen. Mit dem Begriff Neurodiversität wird ausgedrückt, dass keine zwei Gehirne gleich sind. Neurodiversität wird oft zuerst als eine Abweichung von erwartetem Verhalten erkannt, und infolgedessen werden neurodiverse Menschen oft als ‚labil’ oder ‚defizitär’ dargestellt. Doch Neurodiversität ist keine Krankheit, die geheilt werden muss; es handelt sich lediglich um Unterschiede in der Art und Weise, wie Menschen denken, sich verhalten, Informationen verarbeiten und kommunizieren.
Es ist von entscheidender Bedeutung, die Sichbarkeit von Neurodiversität zu verbessern und abwertende Stereotype abzubauen. Die VisualGPS‑Untersuchungen von Getty Images zeigen, dass 86 % der Menschen in Europa es für wichtig halten, dass Unternehmen neurodiverse Mitarbeitende anerkennen und unterstützen. Sie geben an, dass in der "Kommunikation von Unternehmen, deren Produkte ich kaufe" die Darstellung von körperlichen und Lernbehinderungen am wenigsten divers ist, was unterstreicht, wie wichtig es ist, das visuelle Narrativ rund um Neurodiversität am Arbeitsplatz zu erweitern.
Vor diesem Hintergrund habe ich dieses Shooting mit dem Creator Klaus Vedfelt entwickelt.
Es lebe der Unterschied!
Der Schwerpunkt dieses Shootings lag darauf, einen Beitrag zur Sichtbarkeit neurodiverser Menschen zu leisten. Sie sollen sich gesehen und verstanden fühlen und wissen, dass andere sie im Gegenzug sehen und verstehen möchten. Laut unserer VisualGPS‑Untersuchungen sind 6 von 10 neurodiverse Menschen in Europa der Meinung, dass subtile Hinweise auf Lern‑ oder Denkunterschiede ein realistisches Bild der neurodiversen Gemeinschaft vermitteln. Dieses Shooting sollte dies widerspiegeln.
Wir haben die Models in einfachen Porträts fotografiert, ihre Persönlichkeit ins Licht gerückt und mithilfe subtiler Requisiten die Konzepte des Denkens und das Gefühl, anders zu denken, visualisiert. Ähnlich wie bei einem früheren Shooting, an dem Klaus und ich im Jahr 2020 gearbeitet haben, war dieses Shooting als farbenfrohe, lustige und aufregende Inszenierung neurodiverser Menschen konzipiert, die im Rampenlicht stehen und dafür gefeiert werden, dass sie einfach nur sie selbst sind.
Zusammenarbeit ist wichtig
Mit unserer Zusammenarbeit wollten wir sicherstellen, dass wir authentische Elemente neurodiverser Lebensrealitäten abdecken und haben uns bei unserer Getty Images Kollegin Caroline Wills Hilfe geholt, die ADHS hat. Caroline hat uns beim Shooting begleitet und uns sehr freundlich auf die Momente und kleinen Anzeichen hingewiesen, die auf neurodivergentes Verhalten hinweisen und festgehalten werden könnten.
Um die größtmögliche Authentizität zu gewährleisten, mussten die Models sich selbst als neurodivers identifizieren. Wir haben eng mit der wunderbaren Modelagentur Zebedee zusammengearbeitet, um Leute zu finden, die mitmachen wollten, und haben ihnen im Voraus den Shootingplan und den Entwurf mitgegeben, um sicherzustellen, dass sie mit dem Ablauf des Tages vertraut waren und den Zweck und das gewünschte Ergebnis kannten. Das Ergebnis ist eine Hommage an außergewöhnliche Menschen, die einfach sie selbst sind, und eine konzeptionelle Auseinandersetzung mit der Frage, wie Unterschiede gewürdigt werden können.
Die Würdigung der Neurodiversität trägt zu einem besseren Verständnis der Unterschiede von Menschen bei und zeigt allen, dass neurodiverse Menschen mit Respekt behandelt werden sollten. Schließlich sollte man niemandem vorschreiben, in Schubladen zu denken!